Als Reiter sind wir eine besondere Kategorie an Sportlern, da ein Pferd nicht einfach, wie ein Sportgerät benutzt werden kann. Daher gehört zu einem guten Reiter auch weitaus mehr, als nur gut auf dem Pferd zu sitzen und schwere Lektionen reiten zu können. Denn das Training eines Pferdes beginnt nicht, wie beim Tennistraining, auf dem Platz und ist nach der Stunde Unterricht wieder vorbei. Die Ausbildung eines Pferdes findet zu einem großen Teil neben dem Pferd statt und zwar während der alltäglichen Arbeit. Das Pferd aufhalftern, aus der Box holen, anbinden, putzen, satteln, trensen, führen und aufsteigen. Ein guter Reiter weiß, dass er auch hier sein Pferd und die Beziehung zu seinem Pferd entscheidend prägt und das Fundament für eine gute Zusammenarbeit legen kann. Hilfen und Codes werden etabliert, das Pferd lernt zu verstehen und zu vertrauen und ist bereit und motiviert für die Arbeit. Wer diesen Teil vernachlässigt und über vermeintlich kleine Unstimmigkeiten, wie Widersetzlichkeiten beim Trensen oder Satteln, Anrempeln beim Führen oder Weglaufen beim Aufsteigen, hinweggeht, oder noch schlimmer, grob wird und das Pferd dafür bestraft, der degradiert sein Pferd zum Sportgerät. Nicht selten spiegelt sich dieses Verhalten im Umgang dann auch unterm Sattel wider. Widersetzlichkeiten beim Reiten sind daher häufig Symptome eines mangelnden Grundverständnisses zwischen Pferd und Reiter.
Wenn du die grundlegenden Lernprinzipien verstehst, wirst du, durch deren Anwendung, Streitigkeiten und Probleme in allen Bereichen vermeiden oder auch wieder korrigieren können. Ganz ohne Härte und Strafen, sondern mit klaren, logischen Strukturen und Einfühlungsvermögen. Das bringt dir und deinem Pferd nicht nur langfristig mehr Erfolg, sondern auch mehr Spaß und Freude miteinander.